Ostern - Auferstehung Jesu Christi


Zu Ostern gibt es im alpinen Raum sehr viel Brauchtum, dass von der Bevölkerung aktiv gestaltet wird. Das christliche Osterfest ist ein Höhepunkt im katholischen Jahresfestkreis.

Die Beichttage

14 Tage vor dem Palmsonntag wurden früher die Beichttage für die einzelnen Ortsteile vom Pfarrer bekannt gegeben. Für die Bauern war es wichtig,  darüber Bescheid zu wissen, denn am Beichttag hatten die Dienstboten arbeitsfrei. Nach Abschluss der Beichte bekam man ein „Beichtbild“, das dem Bauern am Abend vorgezeigt werden musste, um zu beweisen, dass man sich nicht woanders herumgetrieben hat.

Eine ganz besondere, ja beschämende Beichte war das Abbitten. Mütter, die ein lediges Kind geboren hatte, durften bis zum „Abbitten“, wegen ihrer Sündhaftigkeit, die Kirche nicht mehr betreten. Daher mussten sie öffentlich vor der Kirchentür beim Pfarrer um Abbitte bitten. Väter betraf dieser peinliche Brauch nicht.  

Das Osterlamm

Das Schaf gilt seit jeher als Symbol des Lebens, da es uns mit Fleisch, Milch und Wolle versorgt. Auch wurden Schafsdärme zur Herstellung von Saiteninstrumenten (Harfe) verwendet.

Das Lamm Gottes ist seit dem frühen Christentum das Symbol für Jesus Christus. Die Auferstehung Jesus Christus wird symbolisiert vom Osterlamm mit der Siegesfahne (überwindung des Todes).

Der Palmumzug

Der Einzug Jesu auf einem Esel in die Stadt Jerusalem wird am Palmsonntag gefeiert. Die jubelnden Menschen verwendeten damals Palmzweige, um Jesus als Friedenskönig zu empfangen, denn im Judentum galten diese Palmzweige als Symbol der Huldigung. Anstatt dieser Palmzweige verwendet man in vielen Ländern bei der Palmweihe Palmkätzchen für die Palmbuschen. Auch der Buchsbaum, Eibenzweige und viele weitere Zweige dienen bei uns als Segenszeichen für das Haus.

Die Palmeselprozession

Am Palmsonntag gibt es in einigen österreichischen Gemeinden zur Osterprozession den Brauch, eine hölzerne Christusfigur auf einem Holzesel mitzunehmen. In der heutigen Zeit erfreuen sich echte Esel mit Priestern als Christusdarstellern immer größerer Beliebtheit.

Das Ratschen

Überall in Österreich bekannt ist das Ratschengehen. Da die Kirchenglocken von Gründonnerstag bis Karfreitag nach Rom fliegen, ersetzen Kinder in diesem Zeitraum mit ihren Ratschenumzügen das  Glockengeläut. Diese "Ratschen" bestehen aus einem Holzrahmen, Holzblattfedern und einem Zahnrad. Durch schwungvolles Drehen um ihre eigene Achse wird das ratternde Geräusch erzeugt. 

Die Weihe von Speisen

Am Gründonnerstag werden traditionelle Osterspeisen, wie gefärbte Ostereier, Selchfleisch, Schinken, Salz, Osterbrot, Rettich und Kuchenn in einem hübschen Weihkorb in die Kirche gebracht und gesegnet. Diese Fleischweihe ist innerhalb Österreichs ein sehr begehrter Brauch und ein wichtiger Gottesdienst, denn er gilt als Abschluss der Fastenzeit. Beim anschließenden Frühstück ist das sogenannt Eierpcken ein großes Vergnügen für Jung und alt.
Das Osterfleisch ist man zusammen mit geriebenem scharfen Kren.

Das Weihfeuer

Die kirchliche Auferstehungsfeier findet in der christlichen Osternacht statt. Dafür wird vor der Kirche ein Osterfeuer entzündet. Es symbolisiert die Auferstehung Jesus Christus und erfreut sich vor allem in Gebirgslgegenden großer Beliebtheit. Dieses geweihte Feuer dient noch immer zum Entzünden der Osterkerzen.
 

Zu diesem Brauch zählt auch das Schwammschwingen

Hierfür werden vorbereitete Baumschwämme im Osterfeuer so lange ins Feuer gelegt, bis sie glühen. Diese Baumschwämme sind mit Drähten versehen worden und werden im Anschluss an die Auferstehungsfeier von Kindern nach Hause gebracht. Um die Glut nicht zu erlöschen, werden sie stetig hin und her geschwungen. Dieses geweihte Feuer bringt Segen ins Haus und soll vor Unheil und Krankheit schützen.

Rund ums Ei

Das Ei ist seit jahrhunderten ein christliches Symbol für entstehenden Leben.

Das erste gelegte Ei am Gründonnerstag hat eine sehr große bedeutung. Es wird auch Antlassei bezeichnet - wird nicht eingefärbt, sondern bleibt weiß und wird mit einem D (für Donnerstag) gekennzeichnet.

Das Eiereinfärben und Eierverstecken spielt vor allem bei Kindern eine sehr große Rolle. Am Ostersonntag werden diese in Haus und Garten versteckt und von den Kindern gesucht. Üblich sind auch Osternester mit Schockoladenhasen und Schokoeiern. Rund ums Ei sind auch kleine Küken und Hühner zu erwähnen.  

Der Osterhase

woher der Osterhase stammt und weshalb er die Ostereier bringt, wird immer ein verborgenes Geheimnis bleiben.

Ostermontag

Der Ostermontag war früher ein beliebter Tag zum Heiraten. Bei den Bauern war es generell üblich an einem Montag zu heiraten. Entweder im Fasching, in der Zeit nach Ostern oder im Herbst. Ab den siebziger Jahren hat man die Hochzeiten auf den Sonntag verlegt. Erst wurde vormittags geheiratet, später dann am Nachmittag.